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Dekorative Gipsmasken

In unserer Rubrik «aus der Schule» geben Lehrpersonen persönliche Einblicke in Ihren Unterrichtsalltag und erzählen, wie sie ein konkretes Thema erarbeiten, planen und schliesslich mit ihren Schülerinnen und Schülern umsetzen.

 

Portrait

Isabelle hat sich an der PH Bern zur Primarlehrerin ausbilden lassen und ist aktuell die Klassenlehrerin einer 5./6.-Klasse. Auf ihrem Instagram-Profil berichtet sie über ihren alltäglichen Wahnsinn als Mama, Lehrerin, Kreativkind und Hobbyköchin und inspiriert andere Lehrpersonen mit ihren Ideen für den Schulalltag. 

den eigenen Ausdruck mit Gips verewigen

Eine Maske des eigenen Gesichts herzustellen, ist eine teamfördernde Erfahrung, die eine Portion Mut erfordert. Jedes Kind darf selbst für sich entscheiden, wie viel des eigenen Gesichts schlussendlich abgebildet werden soll. Ich habe mir für das Projekt 2 Doppellektionen Bildnerisches Gestalten reserviert. In der ersten Doppelstunde wurden die Masken in Zweierteams angefertigt. Dafür haben alle Kinder ein eigenes Handtuch mitgebracht und gemeinsam wurde das Klassenzimmer so umgeräumt, dass viel Platz am Boden entsteht. Die Zweierteams haben sich jeweils einen Arbeitsplatz eingerichtet. Dafür brauchten sie einen tiefen Teller, den sie mit Wasser füllten, und eine Rolle Gipsbinde. Das Kind, dessen Maske zuerst hergestellt wurde, schmierte sich das Gesicht mit viel Vaseline ein. Das andere Kind legte die Gipsbinden auf das Gesicht und deckte dabei so viel ab, wie das liegende Kind wollte.

Die Masken mussten eine Woche trocknen und durften dann in einer weiteren Doppelstunde bemalt und beklebt werden. Gearbeitet haben wir mit Acrylfarbe, Federn und Schmucksteinen. Als Inspiration dienten typische venezianische Masken. Dieses Brauchtum habe ich den Kindern im Vorfeld nähergebracht.  Einige der Kinder haben sich bei der Gestaltung ihrer Maske auch von den Farben ihres Lieblingsvereins inspirieren lassen. Die fertigen Masken werden als Deko und nicht zum Tragen genutzt.

Zyklus

  • Zyklus 2
  • Zyklus 3

Dauer für die Umsetzung

  • 4 Lektionen

 

 

Kompetenzen Lehrplan21

  • BG.2.D.1  - Kernseife, Gips, Panzerkarton, Metall- und Plastikfolie als dreidimensionales Material erproben und einsetzen.

  • BG.2.D.1 – Acrylfarbe erproben und einsetzen

  • BG.3.A.1. - exemplarische Kunstwerke aus der Gegenwart und Vergangenheit sowie aus verschiedenen Kulturen.

 

Vorbereitung im Unterricht

Für die Herstellung der Masken werden Gipsbinden benötigt. Die Binden kommen als Rollen und können passend zugeschnitten werden. Eine Rolle reicht für ungefähr 2 Masken. Um das Gesicht auf die Maske vorzubereiten, ist es sinnvoll, genügend Vaseline griffbereit zu haben. Die Masken gelingen am besten, wenn die Kinder flach auf dem Boden liegen. Sie können dabei ein altes Handtuch als Kopfunterlage benutzen und alte Kleidung oder ihre Malschürze tragen. Für die Gestaltung der Masken können Acrylfarben, Federn und Dekosteine verwendet werden.

 

Schritt 1

In einem ersten Schritt werden Zweierteams gebildet. Die Masken werden nacheinander hergestellt. Das liegende Kind schmiert sich das Gesicht – und besonders die Augenbrauen – mit Vaseline ein. Das andere Kind taucht die Gipsbinden in das Wasser und legt sie dann auf das Gesicht und drückt sie vorsichtig fest. Um eine stabile Maske herzustellen, braucht es ca. 2 bis 3 Schichten. Nach etwa 20 bis 30 Minuten kann die Maske vorsichtig vom Gesicht gelöst und zum Trocknen hingelegt werden. Auf Wunsch kann nun noch die Nasenöffnung zugegipst werden.

Schritt 2

Die Maske braucht ca. eine Woche, bis sie komplett durchgetrocknet ist. Dann wird der Rand mit einer Schere zugeschnitten, so dass eine gleichmässig ovale Form entsteht. Die Maske kann anschliessend farbig grundiert werden. Feine Formen werden mit dem Bleistift vorgezeichnet.

Schritt 3

Die bunten Masken werden mit verschiedenen Dekoelementen verziert. Dafür eignen sich Federn, Pailletten und Dekosteine besonders gut. Mit wasserfesten Filzstiften können gerade Linien gezeichnet werden.

Wichtige Hinweise

Sich eine Maske machen zu lassen, erfordert viel Vertrauen und das möglicherweise blinde und/oder stumme Warten während der Trocknungsphase viel Mut. Es sollte deswegen allen Schülerinnen und Schülern freistehen, ob sie eine Maske machen möchten oder nicht.

Beim Eingipsen können auch die Kinder ohne eigene Maske helfen. Beim Grundieren und Dekorieren brauchen sie eine alternative Aufgabe.