Unwiderstehliche Patisserie aus Foam Clay

In unserer Rubrik «aus der Schule» geben Lehrpersonen persönliche Einblicke in Ihren Unterrichtsalltag und erzählen, wie sie ein konkretes Thema erarbeiten, planen und schliesslich mit ihren Schülerinnen und Schülern umsetzen.

Portrait

Rahel unterrichtet seit 23 Jahren im Zyklus 1. Ihr Beruf war und ist ihre grosse Leidenschaft. Könnte sie mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit reisen, würde sie sich wieder für diesen Weg entscheiden. Aktuell arbeitet sie im Kindergarten und geniesst in ihrer Freizeit die Zeit mit ihrem jüngsten Sohn. Sie liebt es, sich kreativ auszuleben; sei es im Kindergarten, Zuhause, im Garten oder in der Küche. Die Ideen gehen ihr nie aus. Auf ihrem Instagram-Kanal «jartraj.chindi» teilt sie inspirierende Bastelideen.

«Gluschtige» Törtchen, süsse Bonbons und die beliebte Schwarzwäldertorte für den Marktstand

Foam Clay faszinierte mich bereits, als ich das erste Mal mit dem Material in Kontakt kam. Es fühlt sich ähnlich an wie Knete und lässt sich wie Ton formen. Dabei bleiben die Hände und die Tischplatte sauber. Mir wurde sofort klar: Die gestalterischen Möglichkeiten, die sich mir und meiner Klasse eröffnen, sind grenzenlos!

So können mit Foam Clay Steine überzogen und als Schafe ausgestaltet werden. Die Anleitung habe ich auf meinem Instagram-Kanal veröffentlicht.

Für dieses Projekt habe ich mich entschieden, mit meiner Klasse Patisserie zu gestalten. Als Einführung in das Thema fragte ich die Kinder im Sitzkreis, wo und wann sie bereits Erfahrungen mit Patisserie gesammelt haben. Gemeinsam erlebten wir im Anschluss Tortenstücke und Kuchen mit allen Sinnen; betrachten, bestaunen, schmecken, essen und geniessen.

Die Kinder rollten begeistert den Foam Clay wie Kuchenteig aus und modellierten Deko-Elemente wie Beeren oder Schlagsahne. Sie sprudelten vor neuen Ideen und setzten viele – wenn auch längst nicht alle – selbstständig um und benötigten dabei nur punktuell meine Unterstützung. Die fertigen Kreationen können nun in einem Rollenspiel am Marktstand verkauft und eingekauft werden.

Zyklus

Zyklus 1
Zyklus 2
Zyklus 3

Dauer für die Umsetzung

ca. 2 Lektionen

Kompetenzen Lehrplan21

BG.1.A.1 – a – können bildhaft anschauliche Vorstellungen aufgrund von Erinnerungen und Wünschen assoziativ aufbauen und kombinieren (z. B. Spielwelt, Schulweg, Wolkenbilder, Fantasiegestalten, Verborgenes imaginieren).
BG.1.A.1 – 1a – können in der visuellen, taktilen, auditiven und kinästhetischen Wahrnehmung Unterschiede erkennen und sich darüber austauschen
BG.2.C.1 – 4a – können durch additives Aufbauen und freies Formen modellieren und durch Verbinden, Schichten und Spannen bauen und konstruieren.

Vorbereitung im Unterricht

Für die Umsetzung werden Foam Clay in verschiedenen Farben, ein Wallholz, runde Ausstechformen, Messer und eventuell Holzspiesse, durchsichtige Einpackfolie und Schnur benötigt. Unterlagen sind nicht unbedingt erforderlich, da Foam Clay nicht klebt und sich problemlos abwischen lässt.

Es ist sinnvoll, dass die Kinder vor dem Modellieren mit dem Foam Clay vertraut gemacht werden. Dies kann zum Beispiel im Rahmen einer Geschichte passieren: Jedes Kind erhält eine kleine Menge Foam Clay und formt während dem Erzählen die Gegenstände, die in der Geschichte vorkommen. So könnte die Geschichte von Max handeln, der sich einen neuen Ball kaufen möchte (Formen einer Kugel). Da der Ball 25 Franken kostet, sucht Max in seinem Portemonnaie nach einem « Fünfliber» (Kugel flachdrücken) und einer 20-Franken-Note (Formen einer Banknote) usw.

Törtchen

Schritt 1

Der Foam Clay wird ausgerollt und mit den runden Ausstechformen werden Kreise in verschiedenen Grössen ausgestochen. Alternativ können Vierecke mit einer viereckigen Ausstechform oder einer Schablone ausgeschnitten werden.

Schritt 2

Je nach Art des Törtchens werden die verschiedenen Schichten aufeinandergelegt und leicht angedrückt.

Schritt 3

Nun werden die Törtchen verziert. Dazu können aus dem Foam Clay Beeren oder Schlagsahne geformt oder Blättchen ausgeschnitten werden. Die Verzierungen halten, wenn sie leicht auf die Törtchen gedrückt werden. Mit den Resten können Bonbons oder Schleckstängel geformt werden.

Schritt 4

Je nach Dicke müssen die Törtchen 2 bis 3 Tage trocknen. Danach sind sie bereit für ihren Einsatz am Marktstand oder in der Familienecke.

Schwarzwäldertorte

Schritt 1

Der Foam Clay wird ausgerollt und drei gleich grosse runde Böden werden aus der dunklen und zwei Böden aus der hellen Masse ausgestochen oder ausgeschnitten.

Schritt 2

Die fünf Kreise werden aufeinandergeschichtet und leicht angedrückt.

Schritt 3

Um die Torte wird ein dünner Streifen der dunklen Masse gelegt. Überschüssiges Material wird mit einem Messer abgeschnitten.

Schritt 4

Die Schwarzwäldertorte wird mit dem Messer in gleich grosse Stücke geschnitten. Die Tortenstücke können nach Belieben mit Schlagsahne und/oder Kirschen verziert werden.

Da die Torte recht dick ist, benötigt sie etwas länger zum Trocknen.